Eine wahre Herausforderung ist das Schreiben zu zweit.
Ich träume zwar selten - aber wenn, dann intensiv. Irgendwann interessierte mich dann doch, was meine Träume mir sagen wollten. Da ich in der Kinder- und Jugendliteratur unterwegs bin, fiel es mir auch außerordentlich schwer, mit solch einem Projekt zu starten.
Wozu auch, wenn alles doch nur in einem kleinen rosa Notizbuch schlummern würde, gemeinsam mit meinen Kindergeschichten und Büchern. Bis ich MyStories entdeckte. Ich stellte meine Kindergeschichten dort ein und schrieb tüchtig weiter.
Aber dieses Projekt, das noch immer in meinem Hirn schlummerte, kam auch hier lange nicht zum Einsatz. Bis ich auf der Plattform ein Forum entdeckte. Ein Forum, auf dem man Fragen stellen, andere in seine Recherchen mit einbeziehen, sowie Mitschreiber suchen konnte. Schnell war jemand gefunden.
Schon hätte es losgehen können.
Aber irgendwie blieb die Blockade bestehen.
Das einzige was ich schreiben konnte war der Titel, welcher mir schon lange vorschwebte.
Edda war schon einmal geboren. Edda, eine Frau, die das wahre Leben entdeckt.
Was auch immer da herauskommen würde?
Immer wieder schaute ich auf dieses Weiße Feld. Doch nichts geschah. Bis mir eines Tages ein "Scheiße, Scheiße, Scheiße..." ins Auge sprang. Beim weiteren Lesen, stellte sich diese Edda als verlassene Frau heraus, die sich gern verändern wollte. Sie hatte auch einen Traum. Den kannte ich aber bis dato noch nicht. Aber meine Neugier war geweckt. Ich begann zu deuten. Da ein bisschen Edda auch in mir steckt, sollte es sich dann zu ihrem Hobby entwickeln. Diese Deutungen zogen sich dann wie ein roter Faden durch das Buch. Dieser führte Edda durch Erlebnisse und Abenteuer die ihr Leben veränderten.
Aber diese gemeinsam in Einklang zu bringen zeigte sich als ziemlich schwierig. Manchmal schaffte man zwei Kapitel, ein anderes Mal nur ein halbes, wo dann von dem anderen Mitautor weiter geschrieben wurde. Etwas im Kopf zu haben, was dann plötzlich ganz anders kam als gedacht, brachte einen schon vor riesen Herausforderungen. Dieses stetige Umdenken forderte einem eine Menge ab. Immer neue Begebenheiten, welche einem auch im wahren Leben begegnen, reihten sich aneinander. Jeder versuchte auf seine Weise Probleme zu lösen. Hin und her gerissen zwischen Träumen, Deutungen, Problemen und einfachem Alltag.
Bis ich dann merkte, dass sich unbemerkt ein kleiner Kriminalfall entwickelte. So gar nichts für mich, und doch passte ich mich an. Es ging einfach immer weiter. Ich merkte: Auch ich kann ein bisschen Kriminalfall.
So wuchs ich mit dem Mitautor in die Rolle der Edda hinein.
Wir kämpften uns durch unvorhersehbare Themen, welche wir immer weiter ausbauten und auch viele Probleme miteinander lösten. Gemeinsam ließen wir Edda an ihren Aufgaben wachsen, sich ihren Problemen stellen, Abenteuer bestehen, Talente entdecken, ertragen, wieder lieben und an ihren Entdeckungen erblühen.
Bis zu jenem Tag...
Dem Tag, an dem ein alter Mann in Eddas Leben trat, mit dem sie anscheinend etwas zu tun hatte. Ein mir fremder Traum, gab da so einige Hinweise. Wir schrieben noch zwei Kapitel gemeinsam, dann hieß es für mich: Thema verfehlt, und mein Mitautor verließ mich.
Was für ein Thema sollte dies wohl gewesen sein?
Ich weiß es bis heute nicht.
Hier beginnt Eddas Selbständigkeit. Miss Punk wird geboren, die sich wie ein roter Faden durch den letzten Teil zieht, weil mich dieses bunte schillernde Wesen so faziniert hat. Und endlich finden auch meine ganz großen Träume ihren Platz, die ich auf verschiedene Personen projiziert habe. An erster Stelle stand dort die Deutung, dass ich auch die Charaktere richtig zuordnen konnte.
Ein zweiter roter Faden wurde von dem alten Mann gespannt, der Edda das Glück brachte.
Aber irgendwie spiegelt sich das Duoschreiben doch wieder. Der allein geschriebene Teil liest sich doch etwas ruhiger, da das Umdenken und auf das Geschriebene einstellen, doch irgendwie Auswirkungen im Schreibfluss hat.
Dieses "Scheiße, Scheiße, Scheiße...", habe ich dann noch in die zweite Reihe verbannt. Am Anfang spielt sich nun eine Gerichtsverhandlung ab.
Man lernt alle Protagonisten und ihre Antagonisten schon einmal kennen.
Edda, die sich inzwischen zu einem Paradiesvogel entwickelt hat, denkt dann zwei Jahre zurück und lässt ihr vergangenes Leben Revue passieren.
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