Das Buch vom armen schwarzen Raben wird im KInder- und Jugendzirkus der Awolinos szenisch dargestellt
Die Geschichte zum Projekt
Jedes Jahr in den Herbstferien, da führen die Awolinos ein Zirkusstück zu einem bestimmten Thema auf.
Die Suche nach den Themen findet in der Öffentlichkeit statt.
Gute Themen liefern dabei:
- Arztbesuche
- Werbung
- und vieles mehr.
Zum zweiten Mal wurde nach einem Buch gesucht. Da das erste Projekt nach einem Buch erfolgreich war, wollte man dies noch einmal wiederholen. Das große Netzwerk unter den Vereinen scheint hier sehr gut zu funktionieren. Bei der AG Willkommenskultur Oschersleben, da war der Verein "Bunte Würfel" genau richtig. Nach kurzer Zeit, steckte unser Buch vom armen schwarzen Raben schon dort im Briefkasten.
Daraufhin besuchte die Frau Klamm , welche auch als Lolli-Lolita die Zauberin bekannt ist, unsere Mai-Lesung in der Stadtbibliothek Oschersleben. Da diese Lesung genau ihren Nerv traf, stand das Projekt.
Hier überredete sie mich auch eine Lesung zu dem Buch in ihrer Zirkuswoche abzuhalten. Trotzt meiner Ängste sagte ich zu. und warte auf den Termin. Wir blieben in ständigem Kontakt.
vorgespräch zur Buchlesung
Im September erreichte mich der Termin zu einem Treffen.
Frau Klamm möchte ein Vorgespräch zur Lesung mit mir führen.
Am 20. Oktober soll das Treffn stattfinden.
So stand ich zum verabredeten Termin, bei nasskaltem Wetter, vor dem Cafe Central und wartete. Durchgefroren betraten wir das Cafe und genossen die gemütliche Atmosphäe, in einem kleinen versteckten,gemütlichen Eckchen.
Für mich war es das erste Mal,dass ich eine Lesung so ganz allein abhalten sollte.
- Keine Ahnung
- Keine Ideen
- Keine passenden Gedanken (außer zur Umsetzung einiger Szenen, aber dies gehörte ja nicht zu meinen Aufgaben)
Um mir die Nervosität zu nehmen, verfielen wir nach und nach in andere Gesprächsthemen.
Aber Montag der 23. Oktober stand und machte mir Angst.
Es gab eine Absprache in die Richtung, dass Frau Klamm mich durch die Lesung zu begleiten.
Buchvorstellung
Nun war der 23. Oktober endlich ran und die Angst noch immer da.
Eine schlaflose Nacht, ein nervöser Vormittag und zahlreiche Toilettengänge haben mich bis jetzt durch den Tag begleitet.
Über das Wochenende habe ich viel vorbereitet, aber als ich vor dem BEWOS-Sportzentrum stand, da war alles wie weggewischt.
Sogar ein Storytelling-Büchlein habe ich zu Rate gezogen. Ebenfalls war ein kleines Zettelchen mit Notizen war vorbereitet. Auch das alles weg.
Angst überschattet die ganze Übung.
Eintritt
Kinder springen umher.
Wir gehen jedoch zuerst in die obere Etage. Dort wird der weitere Ablauf besprochen.
Nun begeben wir uns in die gro0ße Halle.
Die Kinder sitzen schon dort und warten.
Sie schauen mich mit großen Augen an.
Warten darauf, was gleich geschehen würde.
Meine Angst wächst
Mein Blick wandert immer zur Eingangstür, denn eine unserer Mitstreiterinnen des Buches wird noch erwartet. Sie ist nicht zu sehen. Iman wäre mein Rückhalt. Gemeinsam wollten wir unser Buch in mehreren Sprachen (deutsch/arabisch) lesen.
Meine Angst wächst weiter
Der Stuhl neben mir bleibt frei, aber hinter mir auf einer Bank, da sitzt die Frau Klamm, um eventuell helfend einzugreifen. Dann wird das Mikrofon angelegt.
Beklemmung macht sich breit
Mein Vorbereitungstext ist weg.
Meine Stimme versagt schon nach den ersten paar Seiten.
Die Kinder lesen weiter. Das beantworten der Fragen läuft da besser. Inzwischen kau ich schon auf dem Mikro rum.
Nachdem ich alles lebend überstanden habe, kam auch meine Mitstreiterin aus Magdeburg hinzu.
Das war alles echt peinlich für mich
Aufführung
Die Zirkustrainingswoche ist vorbei und ich bin riesig gespannt, was aus unserem Buch künstlerisch umgesetzt wurde.
Wieder ist ein nasskalter Tag und es regnet in Strömen.
Das lässt mich gleich wieder schlimmes ahnen.
Im Vorraum des BEWOS-Sportcentrums treffe ich auch gleich auf ehrenamtliche Mitarbeiter der AG Willkommenskultur Oschersleben. Auch einige der Flüchtlinge und Migranten waren zu sehen. Von meinem Bruder und seiner Partnerin gibt es noch keine Spur.
Oh Schreck, da kommt er doch noch!
Mein Bruder der extrovertierte und ich die introvertierte sitzen beisammen.
Die kleinen Artisten lassen noch auf sich warten.
Dann geht es endlich los!
- Die Ansage beginnt
- Das Buch wird vorgestellt
- Die Frage, ob die Autorin auch anwesend wäre
Ich winke sitzend.
Mein Bruder packt mich unter der Achsel und schiebt mich hoch.
Schon bin ich sichtbar.
Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut.
Dann geht auch schon die Vorstellung los.
Ungefähr 20 Kinder stehen nun für die unsere drei kleinen bunten Vögelchen und einen schwarzen Raben.
2 Kinder sind als Vorleser aktiv und lesen die einzelnen Szenen vor.
Der Vorhang öffnet sich und viele kleine bunte Vögel flattern durch das Zirkusrund.
Eine Pfütze gibt es drinnen nicht, dafür flattern sie über das straff gespannte Seil, jonglieren mit Bällen und lassen ihre Diabolos wild durch die Lüfte flattern. So wie die kleinen bunten Vögelchen es in dem Buch tun.
Vor allen aber, da steht der arme schwarze Rabe mit seinem traurigen Gesicht und flattert mit den Flügeln.
Die zweite Szene beginnt
Diese ist mir gänzlich unbekannt.
Jetzt ist der Rabe in der Antarktis.
Da war unser Rabe nie.
Jedoch war es schön anzusehen.
Viele kleine Pinguine kommen durch den Vorhang gewatschelt. Die Kinder wollen ja auch ihr Können auf den Gymnastikbällen zeigen.
Auf den riesen Schneekugeln laufen und springen sie durch das Zirkusrund.
Vor ihnen, da flattert der arme schwarze Rabe mit seinen Flügeln und einem traurigem Gesicht.
Szene Drei
Jetzt springen alle in schwarz im Zirkusrund herum und ziehen sich bunte T-Shirts über.
Nun flattern sie an Bändern und am Trapez.
Und mittendrin, mit lachendem Gesicht, der schwarze Rabe am Trapez.
Dann zieht der Rabe sein buntes T-Shirt aus und verkündet laut die Finale Frage.
Seht her, das bin ich!
Nicht bunt - sondern schwarz!
Bin ich nun so anders als ihr?
Habe ich so anders gespielt?
Ende der Vorstellung
Dann kam wieder so ein schlimmer Moment für mich. Unser Team wurde nach vorn, ins Zirkusrund, gebeten. Stark geblendet durch die Scheinwerfer, sehe ich zwar keine Menschen mehr, nur einige gelbleuchtende Haarbüschel, aber ich weiß, wie viele Augenpaare auf uns gerichtet sind und ich verfalle wieder in meine Schutzhaltung. Dabei stehen doch zwei starke und selbstbewusste Menschen neben mir, wo einer davon auch noch eine Rede hält. Das heißt: Unser Trio geht auch noch in die Verlängerung. Die Frau Klamm, entdeckt meine Aufgeregtheit und verkündet auch noch, dass ich auch schon am Montag sehr aufgeregt war.
Peinlich gerührt, so fühl ich mich!
Ein jeder Besucher sollte sich zum Stück seine eigenen Gedanken machen.
Was wären die euren?
Nach dem Verlassen der Turnhalle, wartete auf alle im Foyer noch ein kaltes Buffet. Es wurde geschmaust, getrunken und sich in Gesprächen vertieft.
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